Nun ist sie also da - Die Maskenpflicht
Alles Für und Wider wird und wurde schon auf diversen Plattformen besprochen, diskutiert und kommentiert.
Deshalb möchte ich dazu jetzt gar nicht all zu viel sagen, denn egal welchen Standpunkt man auch persönlich vertreten mag, Fakt ist, dass sie nun einmal jetzt Pflicht ist, an die man sich zu halten hat, wenn man keine Strafe zahlen möchte.
In den letzten Wochen habe ich beim Einkaufen vereinzelt immer wieder Menschen mit Masken herumlaufen sehen.
Als hochsensible Person hat es mich schon ziemlich irritiert, die Gesichter meiner Mitmenschen nicht mehr komplett sehen und damit auch nicht mehr so gut lesen zu können.
Natürlich kann ein Lächeln auch die Augen erreichen, aber momentan ist zum Einen ja den wenigsten so richtig zum lächeln zumute, vor allem nicht, wenn sie mit einer Maske unterwegs sind. Denn diese Maske macht sich und anderen extrem deutlich, dass ein Ausnahmezustand herrscht.
Ob bewusst, oder unbewusst, schottet sie uns voneinander ab. Nicht nur in Bezug auf einen eventuellen Niesreiz.
Durch sie wird Distanz aufgebaut. Ob wir wollen, oder nicht.
Zum Anderen war sie bisher ja nicht Pflicht, weshalb es die Menschen gab, die sie schon einmal vorsorglich trugen und andere (wie mich), die diese Notwendigkeit nicht sahen.
Es gab also die zwei Lager. Da half alles gute Lächeln nichts. Zumindest ging es mir so. Gefühlt schwappte eher Verachtung oder Angst zurück.
Gut, dieses Dilemma gibt es jetzt nicht mehr, denn jetzt müssen wir ja.
In einem Anflug von Angst um die finanzielle Zukunft hatte ich schon vor zwei Wochen kurz überlegt, ob ich nicht einfach meine Nähmaschine anwerfen und Behelfsmasken nähen sollte, da es in diesem Bereich eventuell zu Engpässen kommen könnte. Stoffreste hätte ich ja genug.
Zu guter Letzt hatte ich mich dagegen entschieden. Selbst, wenn ich damit vielleicht etwas hätte dazuverdienen können. Denn es wäre für mich ein Verdienst durch das Spiel mit der Angst gewesen. Und daran wollte ich mich einfach nicht beteiligen.
Da es ab jetzt bzw. hier in Bayern ab 27.04.2020 die Maskenpflicht in öffentlichen Bereichen aber nun einmal geben wird, habe ich mich nochmal damit auseinandergesetzt.
Zuerst einmal aus der eigenen Not heraus, denn ich hatte noch keine, würde aber für meinen künftigen Wocheneinkauf eine brauchen. Sicherheitshalber auch für Ausritte, wenn ich mit dem Pferd unterwegs bin.
Im Grunde wäre es für mich überhaupt kein Problem, mal schnell eine Behelfsmaske zu nähen.
Aber ich bin eben nicht nur pragmatisch, sondern auch kreativ veranlagt und liebe die schönen Dinge im Leben.
Also warum sollte ich nur für ein oder zwei Masken extra alles herausholen und aufbauen?
Und überhaupt: Wie sollte sie dann aussehen?
Mir widerstrebte der Gedanke, mit einer öden Maske herumzulaufen und damit dann Teil eines trostlosen, ja sogar ängstlich wirkenden zwischenmenschlichen Klimas zu werden.
Nein Nein
Ich war entschieden dagegen.
Da muss man doch etwas machen können?
Natürlich müsste man die Masken trotzdem auskochen können. Einfach etwas Lustiges drauf malen ging also leider nicht.
Aber was könnte man dann machen?
In meinem Hirn ratterte es.
Aufnäher, ja, das müsste gehen.
Stickgarn. Das dürfte auch eine Möglichkeit sein.
Oder selbst aus anderen Stoffresten etwas gestalten. Ja, das wäre auch eine Alternative.
Während ich so überlegte und über verschiedene Motive nachdachte, wurde ein Gedanke immer lauter in meinem Kopf:
Fröhliche Motive würden ein permanentes Lächeln auf Gesichter zaubern, selbst wenn den Trägern der Maske gar nicht ständig zum lächeln zumute wäre.
Die Vorstellung, dass plötzlich alle mit einem permanenten Lächeln durch die Geschäfte gehen würden, stimmte mich von Minute zu Minute fröhlicher.
Mag ja sein, dass wir jetzt alle vermummt durch die Gegend laufen sollen.
Aber das verhindert nicht, dass wir mit einem Lächeln, und sei es auch nur aufgenäht, anderen positiv gegenübertreten und gute Laune verbreiten können.
Aus meiner Sicht, ein ganz wundervoller Gedanke.
Ich weiß noch nicht, welche und wie viele Behelfsmasken ich in den nächsten Tagen nähen werde, aber ich dachte mir, ich lasse Euch einfach jetzt schon einmal an meinen Ideen und Entwürfen teilhaben.
Dann legen wir einmal los.
Zuerst brauchen wir mal ein Muster als Grundlage.
Stoff, Nadel, Faden, Maßband, Stift, Lineal, Stecknadeln und natürlich eine Schere sind ebenfalls von Nöten.
Für die Ideen, die ich habe, brauchte ich ein Muster ohne Falten.
Die Schnittmuster mit Falten eignen sich für einfarbige bzw. auch für gemusterte Stoffe, um daraus Masken anfertigen zu können.
Aber für die Motive, die ich mir überlegt habe, ist eine andere Form passender.
So sieht das Ganze dann aus:

An den Seiten wird ein Gummiband einmal oben und einmal unten festgenäht. Am besten vorher ausprobieren, wie lang es sein sollte, abschneiden und dann festnähen.
Die Maße für die Maske müsst Ihr an Eure Kopfform anpassen. Ich habe ein Maßband verwendet und von meiner Nase bis zum Ohr gemessen, von der Nase bis zum Kinn und da nach oben 1,5 cm für den Bereich über der Nase dazu gegeben. Wenn Ihr eine etwas größere, breitere oder längere Nase habt, vielleicht einfach 2-2,5 cm zugeben.
Im folgenden Bild könnt Ihr sehen, welche Maße bei mir herausgekommen sind.


Neo wollte auch unbedingt mithelfen.

Wenn Ihr Eure Maße kennt, könnt Ihr das Muster auf einen Stoff übertragen. Ich habe den Stoff bei mir jeweils doppelt genommen, das Muster aufgezeichnet, alles mit Stecknadeln fixiert und dann mit einem Zentimeter Nahtzugabe (siehe Fotos) ausgeschnitten.
Insgesamt kommen dadurch also 4 gleiche Teile heraus.
Bei meinem Stoff spielte es keine Rolle, aber falls Ihr einen Stoff habt, der eine Vorder- und eine Rückseite hat, braucht Ihr zwei linke und zwei rechte Teile.
Ihr müsstet dann also das Muster einmal gespiegelt aufzeichnen und ausschneiden, für die beiden anderen Teile.
Ich habe dann per Hand erst einmal nur die Seite mit der Ausbuchtung für die Nase (17 cm), mit einem ganz normalen geraden Stich zusammengenäht. So entstehen also zwei Teile, die schon jeweils wie die fertige Maske aussehen.
Die legen wir dann so aufeinander, dass die Nahtzugabe der schon zusammengenähten Teile im Inneren der Maske verschwinden, also von Außen keine Nahtzugabe mehr zu sehen ist. Auch die restlichen Nahtzugaben werden nach innen geklappt, vielleicht nochmal mit Stecknadeln fixiert und ebenfalls mit einem geraden Stich aufeinander genäht.
Die beiden Masken werden also aufeinander gelegt, dann die Nahtzugaben auf die Innenseite klappen und alles zusammennähen.
Damit haben wir dann auch schon die Maske.
Jetzt braucht sie bloß noch die Gummibänder, damit man sie an den Ohren befestigen kann.
Setzt die Maske ruhig schon einmal vor Euer Gesicht und probiert aus, wie lang das Gummiband sein soll.
Dazu noch 2 cm zugeben, die brauchen wir, damit wir das Band dann auch wieder zwischen die zwei aufeinander genähten Stoffschichten schieben können.
Da wir ja den einfachen geraden Stich verwenden, kann es vielleicht etwas an Gefriemel bedeuten, aber ihr könnt die Stoffschichten ja etwas auseinander ziehen. Wenn das Gummiband dann dazwischen geschoben ist, einfach alles wieder gerade ziehen und nochmal mit Nadeln und Faden durch ein paar Stiche auch das Gummiband an der oberen und unteren Kante der Maske fixieren.
Fertig!
Fast ;-)
Denn jetzt könnten wir der Maske eben noch den letzten Schliff verpassen.
Erstmal aufzeichnen und dann später vielleicht noch mit Wolle oder Stickgarn nochmal drüber gehen, damit alles auch in der Waschmaschine nicht wieder ausgewaschen wird.
Ich habe Euch hier ein paar Ideen aufgezeichnet, die mir spontan eingefallen sind:
Hier sieht man mal, wie das wirken würde, wenn keine Motive auf den Masken wären.
Irgendwie schon recht trostlos.... das Gefühl hatte ich auch beim Skizzieren.

Hazel fand das alles auch ganz spannend.

Und so könnte das dann wirken, wenn man ein paar Motive und Farben mit ins Spiel bringt:

Ich habe mich bei meiner ersten Maske mal für den ganz simplen Smiley entschieden, habe noch ein paar Herzchen ergänzt und fertig war ein aufgesetztes Lächeln, das aber immer noch besser ist, als eine schlichte Maske, die aus meiner Sicht für ziemlich viel Distanz zwischen uns sorgen würde.

Ich würde mich sehr freuen, wenn der eine oder die andere von Euch diesen Impuls für sich auch umsetzen möchte und auf diese Weise für hoffentlich etwas mehr positive Stimmung und freundliche Gesichter sorgen will.
Wenn Ihr Eure Maskenbilder auf Instagram teilen wollt, könnt Ihr auch gerne den Hashtag #Neuzeitdruidin darunter setzen. Ich freue mich schon sehr auf Eure Kreationen!
Auf Youtube könnt Ihr Euch das Ganze auch gerne nochmal ansehen:
Alles Liebe und bleibt gesund,
Eure Neuzeitdruidin
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