Diese Zeit, in der wir uns gerade befinden, in der sich tatsächlich die ganze Welt zu befinden scheint, ist wohl so ungewiss und ungewöhnlich wie nie zuvor.
Natürlich gibt es viele Stimmen, aus den verschiedensten Ecken, die alle wissen oder erahnen wollen, wie es wohl weitergehen wird.
Viele Menschen haben Angst um sich und Ihre Liebsten, aber auch um Ihre Zukunft und was diese bringen mag.
Es gibt die, die Mut machen und uns aufbauen wollen. Die eine Chance in dem sehen, was gerade vor sich geht.
Aus anderen Ecken sprudeln uns eher düstere Befürchtungen entgegen.
Da gibt es die, die sich sicher sind, dass die Folgen der aktuellen Corona-Krise noch viel schlimmer sein werden, als die momentane Situation mit all ihren Beschränkungen.
Gerade jetzt kann wohl noch keiner von uns so richtig abschätzen, wie sehr sich tatsächlich unser bisher so selbstverständlicher Alltag verändert haben wird, selbst wenn die Ausgangsbeschränkungen wieder aufgehoben sein werden.
Ich persönlich habe schon vor vielen Jahren beschlossen, mich nur noch mit den nötigsten Schreckensmeldungen der Medien auf dem Laufenden zu halten, denn jede Form von Aufmerksamkeit ist Energie, die man dieser Sache, dieser Meldung, diesem Trubel zukommen lässt. Und ich will mir meine Energie nicht ständig auf diese Weise rauben lassen.
Das ist natürlich nur meine persönliche Herangehensweise.
Jemand anderem schenkt es vielleicht eine Form von Sicherheit, das Gefühl, Bescheid zu wissen und damit umgehen zu können, was in der Welt so vor sich geht.
Emotional macht es für mich keinen Unterschied, ob es sich um einen Horrorfilm, oder um die Tagesschau handelt.
All die Dinge, die mich mit negativen Gefühlen erfüllen, verhindern, dass ich im gleichen Moment mit positiven Emotionen und voller Freude mein Leben lebe.
Aktuell komme aber nicht einmal ich drumherum, mich mit dem aktuellen Weltgeschehen mehr zu befassen und mich damit auseinanderzusetzen, wie sich dieses auf meinen ganz persönlichen Alltag auswirkt.
Da sitzt man nun.
Kann nichts tun. Kann nicht einmal einschätzen, wie es wohl in näherer und schon gar nicht in etwas weiter entfernter Zukunft weiteren kann und wird.
"Es wird viele Arbeitslose geben."
"Wir werden auf lange Sicht nicht mehr all die Dinge kaufen können, wie bisher."
"Die Immobilienblase wird platzen."
Und und und... so viele Befürchtungen.
Auf der anderen Seite gibt es die Motivationsversuche:
"Es wird neue Jobs geben, seid bereit"
"Nutze jetzt die Zeit und finde heraus, was du wirklich willst!"
"... finde heraus, was du wirklich gut kannst!"
"wir wechseln jetzt in eine andere Dimension... hilf mit, indem du deine Bestimmung lebst und mache die Welt dadurch besser."
Tolle Ansätze, gute Vorschläge.
Vielleicht habt Ihr Euch ja auch schon mit dem einen oder anderen guten Vorsatz befasst, um aus der jetzigen Situation das Beste zu machen.
Vielleicht etwas Neues lernen.
Sich Gedanken zu machen, welche neuen Jobs es wohl geben könnte und wie man sich dann dort einreihen kann.
Wie man mithelfen könnte, die Welt zu einem besseren Ort zu machen und für andere da zu sein.
Jetzt und auch später.
Ich selbst befinde mich, wie viele andere auch, immer wieder in genau diesem Strudel der verschiedensten Strömungen.
Auf der einen Seite nicht in Panik und Angst zu verfallen, mich aus einer Schockstarre lösen zu wollen, die sich wie eine Lähmung über mich und so viele andere gelegt zu haben scheint.
Trotzdem den Kopf über Wasser zu halten, das Beste zu hoffen und sich auf weitere Turbulenzen einzustellen, die vielleicht aus der jetzigen Situation resultieren könnten.
In diesen Momenten wäre es so schön und so viel einfacher, wenn man wissen würde, wie alles werden wird.
Selbst wenn es keine leichte Zeit sein sollte, könnte man sich zumindest dafür wappnen und sich darauf einstellen.
Doch allein die Tatsache, dass man nicht im Geringsten abschätzen kann, wie es tatsächlich weitergehen wird und welche weltweiten Folgen sich zum Schluss auch auf das eigene Leben auswirken werden, kann sich wie feste Bandagen um den Körper und um den Geist legen, oder zu Angstzuständen und schlaflosen Nächten führen.
Ruhe bewahren und positiv bleiben - ja, das ist wohl das Beste.
Aber nicht unbedingt das Einfachste.
Auch wenn wir durch die Ausgangsbeschränkung gerade nur Kontakt mit räumlicher Distanz halten können, so können wir zumindest über das Telefon, das Internet bzw. unsere Smartphones Kontakt halten.
In meinem persönlichen Umfeld kann ich deshalb wahrnehmen, dass diese vielen verschiedenen Berfürchtungen so ziemlichen in allen Köpfen herumspuken und es schwer machen, die Chancen erkennen zu können, die sich nun bieten.
Ich habe bereits dieses lähmende Gefühl beschrieben, das viele zu beschleichen scheint, das oft als "Schockstarre" bezeichnet wird.
Mir selbst ging es auch einige Tage so und auch jetzt habe ich immer wieder Momente, in denen ich das Gefühl habe, gerade nichts ändern zu können und demenstprechend auch vollkommen antriebslos da zu sitzen und nur abwarten zu können.
Allerdings empfinde ich es nicht als Schockstarre. Es ist vielmehr so, als wäre ich einfach Beobachter.
Als könnte ich dabei zusehen, wie gerade etwas sehr Einschneidendes geschieht und ich bin "mitten drin, statt nur dabei", doch ich bin trotz allem eben nur in einer Beobachter-Situation.
Deshalb empfinde ich diese Antriebslosigkeit gerade nicht als negativ, sondern als eine Chance, Pause machen zu können.
Ich darf gerade abwarten und Teetrinken.
Während sich die Welt verändert.
Doch natürlich gibt es auch die Momente, in denen man sich Gedanken darüber macht, wie es denn wohl weitergehen wird und wo man dann seinen Platz in dem neuen Gefüge finden könnte.
Denn da ja niemand sagen kann, wie die Welt danach aussehen wird, welche Jobs es geben wird und welche nicht mehr, ist das gar nicht so einfach.
Nach einigen Motivationsvideos, die ich mir heute angesehen habe, war ich wieder einmal an genau diesem Punkt.
Zuletzt ging es darum, dass es gut wäre, jetzt herauszufinden, wie man am besten dazu beitragen könnte, für das Große Ganze eine Unterstützung zu sein und dass man dafür seine Bestimmung leben sollte.
Man sollte jetzt herausfinden, wozu man hier ist und dann genau das tun.
Ich weiß nicht, ob es dem einen oder der anderen vielleicht in den letzten Tagen auch schon einmal so ging, aber ich hatte immer wieder solche Momente. Und kam dann auch immer wieder zu dem Schluss, dass das, was ich früher gut konnte oder was ich immer machen wollte, nicht gut genug wäre und es schon so viele andere so viel besser machen würden als ich.
Also wie sollte ich da eine Bereicherung für das Große Ganze sein?
Und braucht man die Talente, die ich vielleicht habe, jetzt überhaupt?
Gefühlt irgendwie nicht.
Also wie soll ich da meine Bestimmung leben?
Und vor allem:
Wie zum Kuckuck soll ich sie überhaupt finden? So besonders bin ich ja nicht.
Wie soll mir meine Intuition, mein höheres Selbst oder meine innere Stimme denn sagen, wozu ich da bin und was ich jetzt machen soll, wenn ich vor lauter Schreckensmeldungen, Strafandrohungen und düsteren Zukunftsprognosen kaum noch meine ganz alltäglichen Gedanken hören kann?
Hören?
Als ich mich das heute wieder einmal gefragt habe, bekam ich einen Impuls.
Es ging genau darum: Um´s Hören.
Bzw. um´s Nicht-Hören.
Mir kam der Gedanke, dass ich tatsächlich die ganze Zeit darauf gewartet hatte, dass mir eine innere Stimme klar und deutlich sagen sollte/würde, was als nächstes zu tun sei und wie es für mich weitergehen würde bzw. weitergehen sollte.
Da erinnerte ich mich daran, dass ich in meinem Leben schon oft an wichtigen Scheidepunkten stand.
Immer wieder hatte es Situationen gegeben, in denen ich nicht mehr weiter wusste oder schlichtweg nicht mehr weiter konnte.
Diese Wendepunkte im Leben haben eigentlich so gut wie immer eines gemeinsam:
Es sind Momente, die ein unglaubliches Gefühlschaos mit sich bringen und so für einen regelrechten Sturm in Herz und Kopf sorgen.
Klar denken ist da nicht mehr möglich. Und klare Instruktionen der inneren Stimme zu bekommen schon mal gleich gar nicht.
Doch man macht weiter. Man geht weiter. Denn es bleibt einem ja auch gar nichts anderes übrig.
Oft hat man das Gefühl, nur noch zu funktionieren.
So ging es auch mir schon einige Male in meinem Leben.
Doch rückblickend führten mich meine Handlungen, die eigentlich eher wie betäubt von mir ausgeführt wurden, dann doch immer genau dorthin, wo ich sein sollte und auch wollte.
Ich brauche also meine Intuition nicht unbedingt klar und deutlich zu hören.
Ich brauche nicht genau zu wissen, was als nächstes zu tun ist.
Ich setze einfach einen Fuß vor den anderen, so wie es sich gerade richtig anfühlt.
Auf diese Weise wird mich meine Intuition leiten, auch wenn ich keine klaren Worte hören kann. Wenn ich nicht in Worte fassen kann, was das nächste Ziel sein wird oder was es sein soll.
Diesen Gedanken wollte ich unbedingt mit Euch teilen.
Wenn Ihr Euch in dieser turbulenten Zeit also vielleicht ab und zu ziellos fühlt oder das Gefühl habt, Eure Ziele, Eure Bestimmung oder Euren Weg nicht mehr sehen zu können, dann kann es helfen, einfach loszulassen.
Worte sind etwas Großartiges. Sie können viel bewirken.
Trotzdem sind sie aber nur ein Hilfsmittel, um Emotionen, Gedanken und Impulse übermitteln zu können.
Und doch schaffen sie es oft nicht, in Gänze das zu umschreiben, was uns tatsächlich tief in unseren Herzen bewegt.
Wir müssen also nicht in Worte pressen, was unsere Bestimmung ist oder wie unsere nächsten Ziele benannt werden sollen.
Vertrau darauf, dass Dein Innerstes immer den Weg kennen und finden wird.
Auch wenn es dafür keine Worte gibt.
Wenn Du jetzt hier bist und dieses Leben lebst, dann wird es auch immer einen Weg für Dich geben.
Und wenn Du ihn weder mit Worten beschreiben, noch mit Deinen Augen sehen kannst, dann vertrau auf Deinen ganz persönlichen Kompass. Auf Dein Herz.
Wenn Dir gerade danach ist, in eine Beobachter-Position zu wechseln und erstmal einfach nur zuzusehen, dann mach das.
Und wenn Du irgendwann den Drang verspürst, aktiv werden zu wollen, aber keine Richtung finden kannst, dann setz einfach einen Fuß vor den anderen und mach das, wonach Dir gerade ist.
Dein Herz kennt den Weg und die bestmögliche Reihenfolge, die verschiedenen Stationen zu erreichen.
Dräng Dich nicht, sondern finde Deinen eigenen Rhythmus, Dein eigenes Tempo.
Es wird genau das richtige sein.
Und Du wirst in jeder Sekunde Deine Bestimmung leben, ob Du Dir darüber bewusst bist, oder nicht.
Gemeinsam machen wir diese Welt, unsere Welt, zu einer schöneren.
Wir haben die Chance dazu. Heute vielleicht mehr als je zuvor in unserem Leben.
Ich freue mich darauf, sie mit Euch allen zusammen nutzen zu dürfen.
Alles Liebe,
Eure Neuzeitdruidin

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