Früher gehörte es für viele Menschen ganz selbstverständlich dazu, Gebete zu sprechen.
Gleich nach dem Aufstehen, vor einer Mahlzeit, vor wichtigen Entscheidungen oder in wichtigen Situationen. Und vor allem vor dem Einschlafen.
Diese Gebete waren dann oft hier in unserem kulturellen Umkreis an einen christlichen Gott gerichtet.
Heute gibt es natürlich noch immer viele Menschen, für die es ganz natürlich ist, so um Unterstützung, Rat oder Trost zu bitten.
Viele andere haben diesen Zugang zu einer höheren Macht aber verloren oder durften ihn noch nie finden.
Dabei spielt es allerdings nicht unbedingt eine Rolle, ob man zu einem christlichen Gott betet oder ihm für etwas dankt.
Wenn er für Dich der passende Ansprechpartner ist, dann ist das wunderbar.
Es kann aber auch sein, dass Du aus irgendeinem Grund eher nicht so die Verbindung in dieser Richtung suchst oder haben möchtest.
Dann gibt es noch viele andere Möglichkeiten, Unterstützung, Hilfe und Trost zu finden.
Das können verstorbene Menschen oder Tiere sein, andere Gottheiten, Naturgeister, Mutter Erde oder das höhere Selbst.
Sie alle haben eines gemeinsam:
Sie stellen für uns die Verbindung zu einer höheren Kraft her. Etwas, das mehr weiß, sieht und tun kann, als wir es in unserer jetzigen Form können.
Wie hängt das aber nun mit dem Segnen zusammen?
Nachdem ich ein Video von Kurt Tepperwein zu diesem Thema gesehen habe, wollte ich das Segnen und auch die damit verbundene Dankbarkeit unbedingt wieder verstärkt in mein Leben einbauen.
Zu Beginn fühlte ich mich ehrlich gesagt etwas seltsam dabei, selbst alles Mögliche zu segnen.
Wurde ich doch in meiner Kindheit so erzogen, den Segen von höherer Stelle zu erbitten.
Nun sollte ich selbst für alles, was mir wichtig ist, einen Segen aussprechen?
Es kostete mich in den ersten Tagen tatsächlich Überwindung.
Doch ich begann, all das zu segnen, was mir am Herzen lag.
Und ich machte es mir zur Gewohnheit, dies jeden Tag gleich in der Früh zu tun.
Für mich bot sich hier wieder einmal die Autofahrt zur Arbeit an.
Zuvor hatte ich mir einen Zettel geschrieben, mit allem, was mir wichtig ist.
Damit ich auch nichts vergesse ;-)
So segnete ich auch Dinge oder Umstände, die noch nicht dem entsprechen, wie ich sie gerne hätte.
Gleichzeitig machte ich es mir zur Gewohnheit, nach dem Segen sogleich einen Dank dafür auszusprechen.
Denn Segen und Dankbarkeit sind untrennbar miteinander verbunden.
Warum?
Nun, in dem Moment, indem wir einen Segen aussprechen, tritt dieser augenblicklich in Kraft. Wir schicken also Aufmerksam und Kraft/Energie an genau diese Stelle.
Selbst wenn sie dadurch noch nicht genau so ist, wie wir es uns wünschen würden, nähren wir sie aber und ermöglichen dadurch einen Wandel. bzw. ermöglichen wir einen schnelleren Wandel.
Jetzt könnte man sagen: "Ja, aber wenn es doch noch immer nicht so ist, wie ich es gerne hätte, warum sollte ich dann dankbar dafür sein?"
Dieser Gedanke ist vollkommen nachvollziehbar.
Aber was bedeutet es, wenn wir dankbar sind?
Hier spielen gleich ein paar Aspekte eine wichtige Rolle:
Dankbar zu sein bedeutet zuerst einmal, dass wir uns bewusst sind, dass sich etwas geändert hat.
Und hier liegt auch schon der Knackpunkt.
Wenn wir dankbar für die Veränderung sind, ist sie in unseren Gedanken bereits geschehen.
Dadurch leben wir also nicht mehr im "Wollen", sondern befinden uns mitten im "Sein".
Die Veränderung ist Realität. Erst wenn sie in unseren Gedanken real ist, kann sie sich auch hier in unserer Welt manifestieren.
Denn "Energie folgt der Aufmerksamkeit", wie es so schön heißt.
Die Dankbarkeit hat aber auch noch einen anderen Aspekt.
Sie hält uns auch auf dem Boden der Tatsachen, wenn man es so sagen möchte.
Denn wer durch das Leben läuft und einen Segen nach dem anderen ausspricht, aber nicht dankbar für dessen Entsprechung ist, kann leicht vom Boden abheben und sich für den Überflieger schlechthin halten.
Gut, daran ist noch nichts verkehrt.
Denn wir können mit unseren Gedanken eben tatsächlich so unglaublich viel verändern und bewirken.
Daran zu glauben ist nicht nur positiv, sondern auch die Voraussetzung, damit sich unsere Wünsche und Gedanken tatsächlich verwirklichen können.
Es birgt aber auch die Gefahr, sich für besser als andere zu halten.
Und das ist eine ziemliche Stolperfalle.
Denn wir alle haben die Fähigkeit, unsere Gedanken Realität werden zu lassen.
Die Dankbarkeit erinnert uns daran, dass das eine wundervolle Gabe ist, über die wir uns freuen können. Für die wir eben dankbar sein können.
Jemand, der die Dankbarkeit für diese Gabe nicht empfindet, kann sich auch viel weniger darüber freuen.
Wie auch in anderen Bereichen im Leben ist etwas, worüber wir uns von Herzen freuen können, viel wichtiger für uns, als etwas, das wir als selbstverständlich ansehen.
Und durch diese Herzensfreue verleihen wir ihm mehr Kraft.
So schließt sich der Kreis.
Denn ein Segen muss aus tiefstem Herzen ehrlich gemeint sein, damit er funktioniert. Kein leeres Gerede. Keine Litanei, die man ohne Gefühl von sich gibt.
Je mehr Herz wir also in einen Segensspruch legen, desto mehr Kraft wird er haben.
Und je mehr Herz wir hineinlegen, desto wichtiger ist es uns.
Wenn es uns so wichtig ist, freuen wir uns darüber.
Die Dankbarkeit verleiht dieser Freude Ausdruck.
Denn sie betont, dass es für uns nicht selbstverständlich, sondern besonders und wichtig ist.
Gleichzeitig verbinden wir uns damit mit allen anderen. Sowohl auf dieser, als auch auf der anderen Seite.
Denn wir setzen dadurch Energien in Gang, die nicht unbedingt gleich sichtbar wirken.
Deshalb verlieren wir auch nicht den Bezug oder die Verdingung zu höheren Kräften, die uns unterstützen oder uns Trost spenden.
Zu Beginn hatte ich erwähnt, dass ich mich in den ersten Tagen unwohl dabei fühlte, selbst Segen zu verteilen.
Bis mir klar wurde, dass jeder Segen eine Form der Liebe ist.
Liebe, die ich mir selbst und anderen angedeihen lasse.
Es sind gute Wünsche, die aber nicht als Hoffnung für die Zukunft, sondern als bereits verwirklicht angesehen werden.
Als mir das bewusst wurde, war es mir eine wahre Freude, Segensprüche zu formulieren.
Und ist es noch.
Die Möglichkeit zu haben, anderen Liebe und Segen schenken zu können ist ein großes Geschenk.
Jedesmal wenn ich es nutze, erfüllt es mich mit Freude. Und ich bin dankbar dafür, diese Möglichkeit kennen zu dürfen.
Ich kann es nur jedem empfehlen.
Probiert es aus!
Damit könnt ihr Euerm Leben und der ganzen Welt zu mehr Liebe, Freude und Glück verhelfen.
Ihr könnt Euer Leben segnen.
Eure Gesundheit, Eure berufliche Situation, Euren Besitz, geliebte Menschen und Tiere, Eure Mahlzeiten, Getränke, oder Orte.
Es gibt keine Grenzen.
Schenkt all dem, was Euch wichtig ist und Euer Herz berührt einfach noch mehr Kraft, indem Ihr es von Herzen segnet und dankbar für diese Möglichkeit seid.
Alles Liebe,
Eure Neuzeitdruidin

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Hiyori (Sonntag, 20 Juni 2021 22:41)
Vielen Dank für den emotionalen Bericht über das Segnen mit Kombination Dankbarkeit, aber auch den negativen Aspekten die auftreten können. Ich werde mich dem Thema weiter öffnen! Danke :)
Neuzeitdruidin (Montag, 21 Juni 2021 07:04)
Vielen lieben Dank für Deinen Kommentar :-)
Das ist wirklich ein großes Feld mit vielen Möglichkeiten. Ich wünsche Dir viel Freude dabei, es für Dich weiter zu entdecken.
Alles Liebe,
Neuzeitdruidin