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Tiefphasen zulassen - ein Teil der Sinuskurve im Leben

Nicht immer läuft im Leben alles so, wie man es sich wünschen würde.

 

Und gerade wenn es eben nicht so läuft, wirkt der Rest der Welt besonders grau, trostlos und deprimierend.

 

Natürlich könnte man jetzt sagen: Die Kunst liegt darin, trotzdem positiv zu bleiben.

 

Und in gewisser Weise ist das auch so.

 

Aber das Leben ist eben nicht immer positiv. Und sich alles schön zu reden, nur um positiv zu bleiben, kann auch schnell in Verleugnung münden.

 

Dass man daraus weder etwas lernen, noch sich weiterentwickeln kann, wird bei näherer Betrachtung schnell klar.

 

Nein, manchmal gibt es eben Zeiten und Momente, in denen man nicht positiv ist. Nicht glücklich und auch nicht einmal hoffnungsvoll.

 

Diese Zeiten gehören genauso zu unserem Leben, wie die glücklichen, lichtvollen Augenblicke.

 

Ohne Schatten weiß man das Licht eben nicht zu würdigen.

 

Deshalb ist es gut und sogar heilsam, die weniger schönen Momente im Leben anzuerkennen und sie auch ganz bewusst zu durchleben.

 

Manchmal dauert es nur ein paar Augenblicke, manchmal ein paar Stunden und manchmal sogar Tage oder Wochen. Je nachdem, wie sehr man mit der Situation zu kämpfen hat.

 

Diese Zeit möglichst schnell hinter sich zu bringen und zu verkürzen, kann dazu führen, sie nur oberflächlich bewältigt zu haben und fortan mit einem unbewussten, schlummernden Säckchen durch das Leben zu gehen, das mit dieser Trauer, Verzweiflung oder Verletzung gefüllt ist.

 

Das Problem daran ist, dass dieses Säckchen jederzeit und vollkommen unerwartet platzen und sich Luft machen kann. Da es aber unbewusst mit herumgeschleppt wird, kann man oft nicht einmal mehr sagen, warum man in bestimmten Situationen viel heftiger als gedacht reagiert oder überhaupt davon berührt wird.

 

Das kann an so einer nicht ganz verarbeiteten Situation liegen, die man mit sich herumschleppt.

 

Und diese im Nachhinein wieder ausfindig zu machen und sie dann zu bewältigen, ist deutlich mühseliger und langwieriger als ihr gleich genug Beachtung zu schenken.

 

 

 

Deshalb ist es gut, wenn man sich ganz bewusst die Zeit nimmt, um Schicksalsschläge, Enttäuschung und Verletzungen zu verarbeiten.

 

Auch wenn das bedeutet, dass man für eine Weile nicht so gut drauf ist oder sogar regelrecht niedergeschlagen durch das Leben geht.

 

Nach und nach werden Hoffnung, Trost und Kraft wieder zurückkehren.

 

Und dann kann es weitergehen, im Rad des Lebens.

 

 

 

Wer jemandem helfen möchte, der sich gerade in so einer Phase befindet, kann dies oft am besten durch einfaches „da sein“ oder eine Umarmung ohne viele Worte tun.

 

Meist können Worte in diesen Zeiten nicht wirklich helfen.

 

Aber das Gefühl, nicht allein zu sein und trotz seiner aktuellen Niedergeschlagenheit geliebt und angenommen zu werden, kann tatsächlich dazu beitragen, schneller wieder Hoffnung schöpfen zu können.

 

 

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